Schrill, bunt und skurril

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amena25 Avatar

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Der queere Privatermittler Oded Hefer entspricht nicht den typischen Vorstellungen, die man von einem Privatdetektiv hat. Schwatzhaft und dem Luxusleben zugeneigt, mit wenig Erfahrung und Erfolg in privaten Ermittlungen, lässt er sich zudem von jedem gutaussehenden Mann ablenken. Als er den Auftrag bekommt, sich um die 15-jährige Carine zu kümmern, die nach Meinung ihrer Eltern unbedingt ein Pop-Star werden muss, diese Karriere gerade aber völlig schleifen lässt, wittert Oded die große Chance, mit diesem Fall eine Eintrittskarte in die High Society von Tel Aviv gelöst zu haben. Doch als auf einer Party seines Auftraggebers eine transsexuelle Frau verschwindet und Odeds zunächst widerwilligen Ermittlungen dubiose Machenschaften seines Auftraggebers aufdecken, werden ihm immer größere Steine in den Weg gelegt. Doch das stachelt Odeds Ermittlerinstinkt erst so richtig an….
Tel Aviv als Handlungsort ist erfrischend anders, auch die queere Community zeigt ein buntes Gemisch witziger, schriller, aber auch tragischer Gestalten. Witzige, pointierte und teils politisch völlig unkorrekte Dialoge tragen zu einem großen Teil des Unterhaltungswerts bei. Allerdings muss man sich in die queere Sprache als ,,Normalleser“ erst einmal gewöhnen und nicht alle Andeutungen auf israelische Besonderheiten sind gleich verständlich.
Insofern ist ,,Der letzte Schrei“ ein interessanter, aber auch gewöhnungsbedürftiger Krimi jenseits der konventionellen Schiene.