Schrille Sternchen

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amara5 Avatar

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Der urkomische, bunte und schräg-provokante Debütroman des israelischen Schriftstellers und Wissenschaftlers von hebräischer Literatur Yonatan Sagiv sprengt alle Kategorien, Gender und Genres – in „Der letzte Schrei“ ermittelt der/die neuerkorene Privatdetektiv*in Oded 'Wühlmäuschen' Chefer in der schrillen High Society von Tel Aviv, wenn er/sie sich nicht gerade in vielfältigen, sexuellen Abenteuern verliert. Ein aufstrebendes Teenie-Popsternchen braucht seine Überwachung und ein anderer Fall scheint damit verknüpft zu sein – die scheinbar perfekte Aufgabe für jemanden, der kurz vor dem Abstieg war und nach den Sternen greifen möchte.

Aus der humorvoll-derben Ich-Perspektive des extravaganten und impulsiven Ermittlers erfährt der Leser fabulierfreudig und detailliert viel aus der LGBTQI+-Szene, geschmückt mit szenischem Lokalkolorit aus Tel Aviv und der israelischen Pop-Kultur. Rasant, frivol und chaotisch schlittert Oded dabei in die dunklen Geheimnisse der schrillen Oberschicht und in geheimnisvolle Verbindungen, die er nicht alle für sich behalten kann. Nebenbei beschreibt Sagiv das turbulente, queere Privatleben des außergewöhnlichen Ermittlers sehr bildgewaltig.

Ein moderner, frecher und sprachlich sehr experimentierfreudiger Kriminalroman mit scharfzüngigen Dialogen, der schräg und bissig-humorvoll mit facettenreichen Vorurteilen spielt und skurril-unterhaltsam die rege queere Szene Israels mit Krimi-Elementen verwebt.