Steampunk mit Anspruch
Natasha Pulley schreibt sich schon mit ihrem zweiten Roman mühelos in die Liga der ganz großen SF-Autoren: "Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit" punktet nicht nur mit einem wundervoll poetischen Titel, sondern besticht durch einen sagenhaft ausgefeilten Schreibstil, dessen Fabulierfreude ständig zwischen moderner Ironie und perfekt nachempfundenemTraditions-Reiseabenteuer wechselt und dadurch abwechselnd sowohl an den guten alten Jules Verne als auch seine literarischen Nachfolger erinnert. Zusätzlich stecken auch noch mindestens Susannah Richardson, Lev Grossman und sogar Neil Gaiman zwischen den Seiten von Pulleys großartiger Alternativweltsaga, in der London Londres heißt, ganz England unter französischer Diktatur ächzt und Schottland der scheinbar letzte Hort der Freiheit ist. Ein fein erzähltes, prächtig ausgestattetes Fantasy-Abenteuer in toller Übersetzung und der üblichen Klett-Cotta-Qualität - eines der wenigen Muss-ich-haben-Bücher auf der Liste jedes Phantastikfreundes!