Schicksalsschläge

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buecherfan.wit Avatar

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Camilla Läckbergs neuer Roman "Der Leuchtturmwärter" beginnt mit einer dramatischen Szene. Eine Frau namens Annie flieht nachts mit ihrem fünfjährigen Sohn Sam in einer sechsstündigen Autofahrt nach Fjällbacka. Mit dem Boot fährt sie zu der Insel Graskär. Dort besitzt ihre Familie seit langem einen alten Leuchtturm. Annie ist sehr verstört, weil Fredrik - vermutlich ihr Ehemann und Vater des Jungen - tot ist und sie hofft, dass ihr Sohn keinen Schaden von dem traumatischen Erlebnis in dieser Nacht davongetragen hat.
In einem anderen Handlungsstrang beerdigen Anna und Dan ihren kleinen Sohn, der die Notoperation nach einem schweren Autounfall nicht überlebt hat. Auch Annas Schwester Erica hatte in dem Auto gesessen. Im Gegensatz zu ihrer Schwester war sie weniger schwer verletzt worden, und ihre Zwillinge haben den Notkaiserschnitt überlebt. Ericas Mann Patrik war zur gleichen Zeit schwer erkrankt und nimmt gerade nach drei Monaten seine Arbeit als Polizist wieder auf.
In einem dritten Handlungsstrang verkündet Erling W. Larson dem Gemeinrat von Tanum, dass in Kürze die Wellnessanlage Badis in einem renovierten alten Gebäude eröffnet werden wird. Mats Sverin,der Finanzexperte der Gemeinde, hat Zweifel an dem Projekt, kann sich aber kein Gehört verschaffen. Mats ist ein Jugenfreund von Annie, seine Eltern Signe und Gunnar ihre besten Freunde, die sich seit dem Tod ihrer Eltern in ihrer Abwesenheit um den Leuchttrum kümmern.
Die Leseprobe liest sich gut. Sie fängt spannend an, weil eine Menge Fragen indirekt gestellt und noch nicht beantwortet werden: Was ist mit Annies Partner Fredrik passiert? Werden sich Mats und Annie wieder näher kommen? Spukt es wirklich auf der Insel, wie viele Leute sagen? Mats weiß, dass Annie immer an die Geister auf der Insel geglaubt hat. Wer hat Mats misshandelt? Warum hat seine Mutter wieder wie früher Ängste und Alpträume und macht sich große Sorgen um ihren Sohn? ("Es war nicht alles so, wie es sein sollte." S. 26). Der Anfang ist rätselhaft genug, um das Interesse des Lesers zu wecken. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.