Der Himmel wird erst schön durch ein paar Wolken...

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phoenix84 Avatar

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" Der Mann, der den Regen träumt " von Ali Shaw ist wirklich ein außergewöhnliches Buch, ein fantastisches Märchen für wetterbegeisterte Menschen oder einfach eine etwas andere Liebesgeschichte, die einen rasch in den Bann zieht.
Bereits das Cover ist ein echter Blickfang; schön gestaltet mit erhabenen schwarzen scherenschnitt-artigen Blumen, Bäumen und einem Greifvogel, der sich auch auf dem Buchrücken wieder findet.
Nun zu dem, was zwischen den Buchdeckeln steckt :
Elsa Beletti, eine junge Frau, welche nach dem Verlust ihres Vaters und der Trennung ihres Freundes das Gefühl hat, völlig zerrissen zu sein und ihren Platz im Leben nicht mehr wieder findet, verlässt New York. Ihr Ziel ist das mysteriöse Städtchen Thunderstown. Dort erhofft sie sich, sich selbst zu finden. Sie bemerkt schnell , dass Thunderstown eine besondere Stadt ist, in der das Wetter regelrecht lebendig wird. Die Einheimischen fürchten diese Kapriolen der Natur , denn alles was sie sich nicht erklären können, ist des Teufels.
Elsa jedoch mit ihrer teils naiven und neugierigen Art fürchtet sich nicht; die Begeisterung für das Wetter liegt ihr dank ihres Vaters im Blut. Sie lernt bei einem Ausflug auf einen der vier umliegenden Berge Finn Munro kennen und lieben. Jedoch ist der einsam lebende junge Mann mehr als außergewöhnlich - er trägt das Wetter in sich und wird von den Einheimischen überaus skeptisch beäugt. Es braut sich etwas zusammen über Thunderstown- wird ihre Liebe eine Chance haben?

Ali Shaw versteht es, in einer sehr bildhaften und emotionalen Sprache den Leser zu fesseln und an der Geschichte teilhaben zu lassen. Er schildert die Natur und das Wetter in Thunderstown so lebendig und detailliert, dass man diese klar vor Augen hat. Auch die Geschichten derer, die dort leben kommen nicht zu kurz und werden in einem Netzwerk von Erinnerungen und Erlebnissen miteinander verwoben bis zum großen Finale des Buches, welches eine überraschende Wendung bereit hält. Für mich war es definitiv ein großer Lesegenuss; nicht nur ein modernes Märchen und eine Liebesgeschichte zweier Menschen die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch die Welt des jeweils anderen wieder gerade rücken, sondern auch ein Plädoyer für mehr Toleranz und und Offenheit gegenüber dem, was man nicht kennt. Ich kann das Buch nur empfehlen!