Der Mann, der den Regen träumt

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Ein weißes Buch hatte ich glaube ich noch nie in Händen. Zumindest keines das so reinweiß ist. Das fand ich irgendwie schon sehr faszinierend. Wenn die Schutzhülle abgenommen wird bleibt ein reinweißes Buch mit schwarzer Schrift am Buchrücken. Meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Macht richtig Freude darauf das Buch zu lesen - und Angst, dass man es dreckig machen könnte.

Kommen wir zum Buchtitel. Er klingt schön, doch nach dem lesen des Buches passt der Titel nicht mehr wirklich. Der Regen wird nämlich nicht geträumt. Überhaupt wird in diesem Buch nichts geträumt. Alles passiert während die Menschen wach sind.

Zum Glück macht der Titel alleine ja ein Buch nicht aus. Wichtiger ist die Geschichte die sich hinter diesem Titel verbirgt.

Schon eine kurze Leseprobe fand ich interessant. Sobald ich angefangen habe zu lesen überkam mich so eine innere Ruhe, die Zeit wird langsamer. Ich bin also relativ schnell in die Geschichte von Ali Shaw eingetaucht. Er hat meiner Meinung nach einen sehr angenehmen Stil zu schreiben. Es lässt sich flüssig lesen, es werden Details beschrieben ohne das er sich darin verliert. Dennoch reichen sie aus um genaue Bilder vor dem geistigen Auge zu erzeugen. Zumindest bei mir hat er dies geschafft.

Zu Beginn hatte ich ja etwas Sorge, dass dieses Gefühl vom Anfang getrübt werden könnte, wenn erst mal der Mann und der Regen kommen. Ich persönlich fand nämlich diese Hunde die ich in der Inhaltsangabe schon geschrieben habe etwas Fehl am Platz. Doch Ali Shaw hat es geschafft dieses unreale Hauptelement in der Geschichte einzubinden ohne, dass es grotesk wirkt.

Doch leider verliert sich meiner Meinung nach dieses unreale, faszinierende, magische im Laufe der Zeit. Es tauchen Tiere mal eben auf. So wirklich warum diese Tiere gefährlich sind habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden. Bei einigen wird es erklärt, aber andere Tiere sind einfach da. Was es genau mit denen auf sich hat hat sich mir leider nicht ganz erschlossen.
Auch eine Szene in der Elsa einige Begegnungen mit den Hunden hat verstand ich nicht. Da hätte ich es mir doch irgendwie gewünscht, dass sich das zum Ende hin erklärt. Doch vielleicht ist das einfach ein Element aus dem Buch bei dem sich der Autor dachte, dass jeder selbst entscheiden soll was es damit auf sich hat? So einige Ahnungen habe ich ja, aber ich verrate sie mal nicht. Dazu müsste ich dann doch mehr zum Inhalt schreiben als mir lieb ist. Es sind auch nur Details am Rande, die der Geschichte an sich keinen wirklichen Abbruch tun.

Es war mir immer wieder eine Freude wenn ich das Buch zur Hand nehmen konnte um weiter zu lesen. Leider hat das Buch für mich mit der Zeit etwas nachgelassen. Dennoch war ich mit jeder gelesenen Seite traurig, dass ich dem Ende näher komme. Ein schönes Buch mit einer (für mich) neuen Idee die liebevoll umgesetzt wurde.