Auf der Suche nach der eigenen Heimat

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silke porath Avatar

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Es ist ein Graus mit diesem Radek Knapp - hat man ihn einmal für sich entdeckt, kommt man von diesem Stil nicht mehr weg. Prägnant und reduziert erzählt der in Polen geborene und in Wien aufgewachsene Autor die Geschichte von Walerian und dessen Suche nach Heimat, nach einem Platz im Leben.
Walerian, der nach einem polnischen Beruhigungsmittel benannt wurde, wird als Kind von der Mutter nach Wien 'entführt' und aus seinem bisherigen überschaubaren Leben auf dem Land herausgerissen. Ob nun Mutter, Krieg oder welcher Grund auch immer, zu allen Zeiten machten und machen sich Menschen auf in die Ferne. Stranden so wie der Protagonist und müssen sich hochstrampeln, um in der neuen Heimat Fuß zu fassen.
Bei Knapp geht einiges schief, einiges sehr gut. Es bleibt die Frage, wo und was Heimat ist. Walerian findet seine Antwort.
Herrlich fließend erzählt, mit Momenten, in denen man vor Vergnügen kichern will. Und ganz nah dran an einer Figur, die man im echten Leben gerne mal auf ein Bier treffen würde.
Daumen ganz weit hoch!