Der Luftikus

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murksy Avatar

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Kann man von Luft leben? Komische Frage, nicht wahr? Doch vielmehr sollte die Frage lauten, was man wirklich zum Leben braucht, was einen glücklich macht. Walerian (von seiner Mutter nach einem Schlafmittel benannt) wird in jungen Jahren zum unfreiwilligen Imigranten. Seine Mutter nimmt ihn von Polen nach Österreich mit, erhofft sich ein besseres Leben. Von da an muss der Junge sich in der neuen Welt zurechtfinden. Die Sprache ist kompliziert, das Gehabe der Menschen noch mehr. Langsam lernt der Junge, wird erwachsen und kämpft sich mit Glück und kleinen Jobs durchs Leben. Nicht so recht wissend, was er eigentlich will, findet er zunächst den Sinn des Lebens und auch einen Hauch Liebe. Und er lernt, das man weder Porsche noch hochbezahlten Beruf braucht, sondern viel mehr Mitgefühl und Menschenverstand.
Das kleine Buch (größter Kritikpunkt: happiger Preis für gute 120 Seiten) bezaubert durch seine lockere Sprache, viel Humor und die ganz eigene Sicht des Helden auf seine Umwelt. Der polnische Glücksritter lässt die Probleme unserer Konsumgesellschaft klein erscheinen, rettet sogar ein Leben und beweist, das Menschlichkeit das höchste Gut ist. Ein tieferer Sinn in einem auf den ersten Blick vielleicht albern erscheinenden Roman verpackt, Mission gelungen. Ein kurzweiliges Vergnügen, das Hoffnung macht, wenn auch stellenweise etwas mehr Substanz angebracht gewesen wäre.