Erwachsen werden - und sich dabei selbst finden

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mangobelle Avatar

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Die Leseprobe, die ich vorab von diesem Buch las, hat mich begeistert. Gleichzeitig hatte ich aber Bedenken, dass der doch teilweise sehr flapsige Humor auf Dauer anstrengend werden könnte. Aber diese Sorge war vollkommen unbegründet.

Das kleine Büchlein ist schnell ausgelesen, hinterlässt aber einen gewissen Eindruck. Walerian wird erst als Kleinkind von seiner Mutter bei den Großeltern in einem kleinen polnischen Dorf zurückgelassen und zehn Jahre später - nachdem die Mutter wieder auftauchte - nach Wien entführt. Der Eiserne Vorhang war zu dieser Zeit noch nicht gefallen, so dass er als Slawe eine gewisse Rarität war.

Was ihm das Leben aber nicht leichter machte. Mit sehr schlechten Deutschkenntnissen kam er auf eine Art Sonderschule in der "alles in Zeitlupe von sich ging." Die restlichen Seiten des Buches wird dann erzählt, wie Walerian die Schule schmeißt um dann mit Hilfe von diversen Jobs sich in ein "normales Leben" zu kämpfen.

Wie bereits geschrieben, hat mir der etwas lockerer Stil sehr gut gefallen. Das Theme Migration wird ja gerade sehr überstrapaziert, da war es geradezu erfrischend, so etwas leichtes dazwischen zu lesen. Wobei auch nachdenklichen Töne und etwas melancholische Momente anklangen - aber das lässt sich wohl nicht vermeiden.

Das Ende ist stimmig, zwischendurch gibt es was zum schmunzeln, vereinzelt etwas zum prusten und auch mal etwas zum überlegen. Ein kleines Gesamtkunstwerk, dass man durchaus gelesen haben kann.