Heimatlos

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milena Avatar

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Für mich eindeutig fünf Sterne. Besonders begeistert hat mich der lakonische Stil des polnischen Autors Radek Knapp. Der Autor selbst lebt in Wien und in der Nähe von Warschau, kennt also die Schauplätze seines Buches auf das Beste. Im Mittelpunkt steht Walerian, von seiner Mutter nach einem Beruhigungsmittel benannt, der zeitweise bei seinen Großeltern lebte, dann aber von seiner überspannten Mutter wieder abgeholt wurde und einer ihrer plötzlichen Launen folgend nach Wien übersiedelt wurde. Es weniger das äußere Geschehen, das in diesem Buch fasziniert, als vielmehr die Heimatlosigkeit, die das beherrschende Thema ist.
Ankerlos in jeder Hinsicht ist er auf sich gestellt und muss sich irgendwie durchschlagen. Aufschlussreich ist in dem Zusammenhang das Zitat auf Seite 87: "Vielleicht ist es ein Naturgesetz, oder es liegt einfach nur in meiner Familie, aber sobald es mit einem von uns aufwärtsgeht, klopft das Unglück an die Tür."