Und was ist nun ein Schragel?

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bavaria123 Avatar

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Walerian, der nach einem Beruhigungsmittel benannt wurde und somit nicht Jan heißt, hat sein erstes Lebensjahrzehnt bei seinen Großeltern im ländlichen Polen verbracht, da seine Mutter gern selbst noch etwas von ihrer Jugend haben wollte.
Dann nimmt sie den Jungen aber mit nach Wien, wo er auf sich selbst gestellt ist. Allein in einem fremden Land, mit einer für ihn unverständlichen Sprache und einer fremden Mentalität.

Das Cover des Buches ist auf eine Art schlicht, auf der anderen aber durch diese Schlichtheit auch wieder interessant und auffällig.

Den Schreibstil des mir bis dahin unbekannten Autors empfinde ich als gelungen. Das Buch kann man flüssig lesen und ist von der Ironie gepaart mit einer Tiefgründigkeit doch beeindruckt.
Allein schon der Name des Protagonisten und der Grund warum er in trägt, ist durchaus humorvoll.
Aber hinter den Kulissen ist da eben auch der Blick auf die Heimatsuche, auf die Suche nach sich selbst in der Gesellschaft und auf die Suche nach einer emotionalen Bindung.
Das erscheint zunächst manchmal erst oberflächlich. Man muss das Geschriebene immer mal wieder auf sich wirken lassen, dann verschwindet das Lustige und kommt das Nachdenkliche mehr zum Vorschein.

Der Autor scheint ein Kapitel seines Lebens mit diesem Buch zu beschreiben und nach zu erleben. Für mich ist dabei die große Portion Optimismus doch erstaunlich.

Der Schluss hat mir nicht ganz so gefallen. Zumal das Buch mit seinen gut 120 Seiten doch recht kurz ist und man ein etwas ausgefeilteres Ende dann erwartet hätte.

Alles in allem aber ein empfehlenswertes Werk, für das aber 16,00 € schon ein stolzer Preis ist.