Wundervolle Sprache

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panthorina Avatar

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Da ich vor kurzem mit großer Begeisterung Knapps Buch "Der Gipfeldieb" gelesen habe, war ich sehr gespannt auf den "Mann der Luft zum Frühstück aß". Wie bereits in seinen bisherigen Büchern zeichnet nahm mich die präzise, humorvolle und tiefsinnige Sprache gefangen. Das Buch ist voller Formulierungen die zum Schmunzeln aber auch zum Nachdenken anregen. Walerian, nach einem Beruhigungsmittel, das seiner Mutter während der Geburt die Schmerzen erleichtert hat, benannt, wird im Alter von 12 Jahren der Obhut seiner Großeltern entrissen und von der Mutter nach Wien gebracht. In den ersten Seiten des Buches werden bereits Handlungsstränge angedeutet, die in anderen Büchern mehrere hundert Seiten in Anspruch nehmen könnten. Knapp skizziert von der Namensgebung über die Übergabe des kleinen Walerian an die Großeltern (da die Mutter argumentiert ihrer Jugend genauso viel zu schulden wie dem Kind und die Jungend nunmal schneller vergänglich ist ...) bis hin zur Ausreise von Mutter und Sohn nach Wien. Der Rest des Buches erzählt über Walerians Suche nach Heimat, Zugehörigkeit und seinem ganz persönlichen Weg. Ein wunderschöner Text über das Ankommen mit der Botschaft, dass Heimat überall sein kann.

Die Sprache und die Botschaft des Buches hat mir sehr gefallen. Ein Stern Abzug nur dafür, dass Walerians Zeit als Heizungsableser doch sehr ähnlich mit der Geschichte von Ludwik Wiewurka (Protagonist aus Gipfeldieb) ist.