Pech im Leben

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luna_cressy Avatar

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Allein der Blick auf das Cover hat mir sehr zugesagt. Es zeigt einen Käfer, der auf dem Rücken liegt, metaphorisch für den Mann, der nie Glück hatte.

Ich habe von den insgesamt 25 Seiten einen sehr guten Eindruck von diesem Buch erhalten und finde es sehr ansprechend. Es erzählt aus dem wahren Leben und von Abgründen, in die reale Menschen in ihrem Leben fallen können.
Dabei ist die Geschichte in zwei Teile unterteilt, die jeweils von einer Person erzählen. Die erste ist ein Mann, der ein Kindheitsfoto betrachtet, mit dem das Buch beginnt. Schon hier ist mir der sehr angenehme Schreibstil des Autors aufgefallen. Der Mann, von dem erzählt wird, schaut sich Bilder aus einer Fotokiste an, die einst seiner Mutter gehört hat, die nun an Brustkrebs gestorben war. Während er die Kiste durchstöbert und hin und wieder ein Bild betrachtet, schießen Erinnerungen an seine Kindheit durch seinen Kopf, die zeigen, dass er sich schon immer als Pechvogel gesehen hat. Dabei hört er sich sehr selbstmitleidig und traurig an, was aber sehr gut in die Rolle passt, die der Mann darstellt. Es macht ihn authentischer und greifbarer, realer.
Die zweite Person ist eine schwangere Frau auf dem Weg ins Krankenhaus. Sie ist in den Wehen und wird bald ein Kind zur Welt bringen, doch ihr Mann hatte sie nicht mit dem Auto abgeholt. Sie muss laufen, wird dabei immer wieder von Wehen zum Anhalten gezwungen und gibt in diesen Pausen hin und wieder Einblicke in ihr Inneres.
Anzumerken habe ich noch im Anbetracht des zweigeteilten Buches, dass diese Tatsache im Laufe des Romans sehr interessant ist. Meist sind es nämlich nicht zwei nebeneinander ablaufende Geschichten von zwei Personen, die nichts miteinander zu tun haben, sondern solche, die sich immer mehr annähern. Man lernt sozusagen zwei Charaktere kennen, die den jeweils anderen noch nicht kennen, doch das wird sich im Laufe des Buches ändern. Diese Art, ein Buch aufzubauen, finde ich hochinteressant.

In beide Personen kann man sich von Anfang an sehr gut einfühlen, hauptsächlich deshalb, weil sie sehr real wirken. Das liegt auch daran, dass der Schreibstil an den Charakter der Person angepasst ist, denn die Abschnitte sind aus der Ich-Perspektive geschrieben. So musste der Mann, der offenbar in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht ist, weil er sich umbringen wollte, in eher depressiverer Stimmung geschrieben werden und die Frau, über die man jedoch noch nicht all zu viel erfährt, in einer gemischten. Man hört bei ihr aber keine richtige Vorfreude auf das Kind, was sie gebären wird, heraus, was sehr interessant ist und Rückschlüsse auf eventuelle Probleme liefert.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm. Die Geschichte liest sich schnell und flüssig und ist gleichzeitig sehr interessant verfasst.

Ich wäre froh, dieses Buch weiter lesen und rezensieren zu dürfen, da es mich wirklich interessiert, wie es mit diesen beiden realen Menschen weitergeht!