Der Mann, der nie Glück hatte

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Martin befindet sich in einer Klinik, weil er suizidgefährdet ist. Er hat seinen Vater verloren und von seinem Bruder darf er niemandem erzählen. Er lebt einsam und seine Versuche, sich anderen Menschen anzunähern, scheitern an ihm selbst. Irgendwann versteht Martin, dass er sich selbst bzw. seine Überzeugungen ändern muss, um etwas in seinem Leben verändern zu können.

Meine Meinung:

Martin ist ein ganz eigener Mensch. Er war schon immer ein Einzelgänger und ist davon überzeugt, dass es in seinem Leben kein Glück gibt. Außerdem spricht er mit seinem Bruder, den aber sonst niemand sehen kann. Er weiß zwar auch, wie sich Freude anfühlt, glaubt aber immer, sie nicht (lange) verdient zu haben. In der Klinik lernt er die anderen Patienten kennen. Jeder hier hat sein eigenes Päckchen zu tragen und dadurch auch mehr Verständnis für die anderen. Erstmals verspürt er hier den Wunsch, sich mit jemandem zu unterhalten. Dadurch kommt bei ihm auch der Wunsch auf, einem "Geheimnis" in seinem Leben auf die Spur zu kommen.

Ein Kapitel erzählt von der Gegenwart, das nächste von der Vergangenheit. Man erfährt dadurch wie es Martin im Moment geht und auch, wie er so werden konnte, wie er heute ist. Das hat mir richtig gut gefallen und auch dazu geführt, dass ich immer weiterlesen musste, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Der Erzählstil ist eigenartig faszinierend. Ich hatte eigentlich anfangs keine große Erwartungen an die Geschichte. Sie hat mich aber letzten Endes so gefesselt, dass ich sie in einem Rutsch durchgelesen habe. Man steht immer wieder vor der Frage, was ist denn Realität, was nur Traum. Beides wird in Martins Gedanken immer wieder miteinander verwoben. Man versteht ihn, obwohl manches Ereignis schon ein bisschen verrückt ist. Sein Leben hat Höhen und Tiefen, wobei er sich manchmal selbst im Weg steht, manchmal aber auch Opfer der Umstände ist.

Fazit:

Eine Geschichte, bei der Wirklichkeit und Martins Träume geschickt ineinander fließen. Lesenswert!