Der Mann, der nie Glück hatte

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tardy Avatar

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"Die Welt ist nicht für ihn gemacht und das Glück steht nicht auf seiner Seite. Das hat Martin seit seiner Geburt gelernt, und danach hat er sein Leben in Einsamkeit ausgerichtet. Den Bruder lernte er nie kennen, obwohl er mit ihm spricht. Seinen geliebten Vater erschoss er eigenhändig. Er verliert alles, was ihm teuer ist. Er ist der Mann, der niemals Glück hat. Doch dann steht er vor einer Entscheidung, für die er all seine Überzeugungen von der Welt, den anderen Menschen und sich selbst über den Haufen werfen muss."
Matthias Matting schreibt sehr schön, fast poetisch, in einer klaren, flüssigen Sprache. In den verschiedenen Zeitebenen wird Spannung aufgebaut und man lernt Martins Kindheit und seine Gegenwart in der Psychatrie kennen. Durch das Cover erwartet man eigentlich eine lustige Geschichte, der Marienkäfer, ein Symbol für das Glück, liegt auf dem Rücken und streckt die Beine in die Luft. Es macht auch in Kombination mit dem Titel sehr neugierig auf den Roman. Die Protagonisten sind sehr interessant und realistisch dargestellt. Man kann sich gut vorstellen, was im Kopf eines Psychatriepatienten so vor sich gehen kann. Manches kann nur der Phantasie entsprungen sein, oder ist es doch Realität? Geprägt durch seine Kindheit und die vielen Schicksalsschläge kann man eigentlich nur eine solche Krankheit entwickeln und da ist es bewundernswert, wie gut er dann doch damit zurechtkommt. Das Buch hat mir gut gefallen, es weicht sehr von den üblichen Romanen ab, die meistens vorhersehbar sind. Hier ist das Ende sehr ungewöhnlich und ich hätte nie damit gerechnet. Möchte aber nicht zu viel verraten, es ist meiner Meinung nach sehr lesenswert.