Der Mann, der nie Glück hatte

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Der Autor Matthias Matting ist Physiker und Journalist und einer der erfolgreichsten deutschen Self-Publishing-Autoren. Das Cover des Romans zeigt in einer weiß-grauen Umgebung einen Junikäfer, der auf dem Rücken liegt. Der Junikäfer steht in unserer Kultur für Glück, und genau das ist der Hauptfigur Martin nicht beschieden. "Wie hatte er nur glauben können, dass ein Mal kein Unglück eintreten würde? Von dieser Vorstellung war er zum Glück ein für allemal geheilt" (S. 112). Martin vergleicht sein Leben mit einem Minenfeld und er sei immer damit beschäftigt gewesen, die zufällig verteilten Sprengsätze unschädlich zu machen. In guten Momenten konnte er sich selbst als Helden sehen, in schlechten hatte er einfach nur Angst und diese überwogen.
Martin befindet sich nach einem Suizidversuch in einer psychiatrischen Klinik, dort nimmt er Kontakt zu Alexander, der einen Sprachfehler hat, und Daniela, die Visionen hat, auf. Obwohl das Buch von einer grundlegenden Traurigkeit durchzogen ist, gibt es immer wieder auch heitere Moment. Die beschriebenen Therapiesitzungen entbehren einer gewissen Komik nicht. Das Buch macht es dem Leser nicht leicht zu unterscheiden, was tatsächlich passiert und was nur in der Phantasie des Protagonisten stattfindet. Martin versucht herauszufinden, ob es einen Bruder gab, an den er sich erinnert, oder ob das nur eine Einbildung ist, um sich nicht der Tatsache stellen zu müssen, dass er ein einsames Kind war. Ebenso verstörend ist die Beschreibung über den Tod seines Vaters und die Ereignisse um seine Mutter Maria. Ich habe das Buch gerne gelesen, aber es hinterlässt beim Leser auch eine gewisse melancholische Stimmung und löst nicht alle Geheimnisse auf, auf die man hofft.