Glück

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dicketilla Avatar

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Schon seine Geburt verlief alles andere als glücklich, ein Zustand, der sein weiteres Leben beeinflussen sollte.
Martin, der meinte nie Glück zu haben, begleitet von Mangel an Mut, kein Vertrauen in sich hatte, jeden Tag seines Lebens.
So wird dieser begabte Junge zu einem Einzelgänger.

“Er wusste, dass er eine Gefahr für seine Freunde war, für seine Liebsten. Darum war es gut, dass er niemanden hatte, niemanden kannte.” ( S.49 )

Immer wenn Martin meinte glücklich zu sein, passierte etwas, daher war er dazu bestimmt nie glücklich zu werden. Er zog sich zurück, einziger Freund, sein imaginärer Zwillingsbruder, mit dem er sich unterhielt, aber darüber konnte er ja nicht sprechen.

Wir lernen Martin kennen, wie er in einer offenen, psychiatrischen Klinik ankommt, seiner Therapeutin ausweichend über sein Leben berichtet.
Sich von den anderen Patienten ausgrenzt, sich langsam öffnet. Zum ersten mal so was wie Freundschaft, echte Zuneigung erfährt.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, wobei uns eine in die Vergangenheit trägt.
Man lernt den kleinen Martin kennen, wie er unter der Trennung der Eltern leidet, sogar seinen Vater auf dessen Wunsch hin erschießt. Seine erste Liebe findet, aber sich ihrer verwehrt.
Dann seine Zeit in der Klinik, seine Vorurteile ablegt, Freundschaft zulässt, endlich Glück empfindet, und wieder meint es zu verlieren.

“ Wir benutzen die Ängste anderer zu oft als Vorwand, uns unseren eigenen Ängsten nicht stellen zu müssen.” ( S. 327 )

Schon bei der Leseprobe zu diesem Buch, sprach mich das Cover des Buches an. Würde Martin, wie der auf dem Rücken liegenden Mariechenkäfer, der ja auch als Glückskäfer gilt, es schaffen, wieder auf die Beine zu kommen.
Diese unterschiedlichen Zeitepochen, fand ich für das Verstehen um Martins Geschichte gut gewählt.
Was hätte aus diesem Jungen werden können, wenn er mehr Liebe, Zuwendung durch die Mutter erfahren hätte. Kinder erfinden oft irgendwelche imaginären Freunde, denen sie sich öffnen, ihre eigene phantastische Welt auslebt. Martins Zwillingsbruder wird zu einer zentralen Figur seines Lebens, die in einer fast schon spirituellen Ebene übergreift.
So weiß der Autor die Handlung geschickt zu steuern, uns Leser mit Martin leiden, hoffen, staunen und
begeistern lässt. Ein Held, der sich oft selbst im Wege steht.
Ein Ende, einem Märchen gleich. Aber dafür sind die Geschichten in den Büchern nun einmal da.
Sie zeigen uns, dass es in einer Welt, in der das Glück scheint verloren gegangen zu sein, dennoch am Ende der Glückliche siegt.