Glück als Fehlen von Schmerz? oder eine andere Wirklichkeit.

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annamichalea Avatar

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Der Mann, der nie Glück hatte: ein aussergewöhnliches Leseerlebnis. Der letzte Satz der Kurzusammenfassung - Ein dramatischer Roman am Rande der Wirklichkeit. - spiegelt eigentlich das ganze Buch wider.
Die Hauptperson namens Martin befindet sich nach einem Selbstmordversuch in einer psychiatrischen Klinik. Mit Hilfe alter Fotos und unter Anleitung seiner Therapeutin arbeitet er seine Vergangenheit auf. Dabei fällt dem Leser sofort ins Auge, dass Martin alles was geschieht sofort negativ interpretiert.Vieles wäre auch positiv auslegbar, abre diese Möpglichkeit lässt Martin nicht zu. Parallel dazu wird die Geschichte seiner Mutter Maria erzählt, etwa von dem Zeitpunkt von Martins Geburt an. Dabei fällt sofort auf, dass auch hier eine negative Grundseinstellung zum Leben herrscht.
Martin meint immer einen Bruder gehabt zu haben, der ihn schattenhaft begleitet. Die gleiche Erscheinung findet sich wieder in der Beschreibung von Martins Geburt, bei der Maria träumt oder ahnt ein zweites Baby auf die Welt gebracht zu haben.
Ist die negative Einstellung Marias und Martins ein Zeichen einer genetischen Disposition? Auswirkung von Erziehung und Beispiel?
Wie entwickelt sich das Leben Marias und damit des kleinen Martins bin in die Situation in der Psychiatrie?
Viele Fragen und ein tolles Buch, das sie alle beantwortet oder offen lässt.
Das grandios an diesem Buch ist das Spiel mit dern Worten, das bei dem Autor einzigartig ist. Ich kann es nicht beschreiben, aber in einem Beispiel zeigen. Lasst doch mal folgenden ufällig ausgewählten Satz aus dem Buch auf euch wirken: Es war das erste Mal, dass er sein eigenes Lächeln im Gesicht eines anderen sah. - Man muss das Buch einfach lesen.