So oder so ist das Leben

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leseratte1310 Avatar

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Martin lebt in einer psychiatrischen Einrichtung. Es ist nicht das erste Mal in seinem Leben. Bereits als Kind ist er in einer solchen Einrichtung therapiert worden, weil er seinen Vater auf dessen Wunsch erschossen hat. In der Klinik fühlt er sich eigentlich sehr wohl, ist mit Menschen zusammen, die ihn so nehmen wie er ist und die ihm etwas bedeuten. In der Klinik lernt Martin Alexander kennen, dem er seine Schwierigkeiten schildert. Mit Daniela, die er ebenfalls dort kennenlernt, beginnt er eine Affäre.
Er ist eigentlich sehr „normal“ aufgewachsen. Die Mutter hat sich gut um ihn gekümmert und wollte, dass es ihm gut geht. Der Vater hat die Familie verlassen, als Martin 10 Jahre alt war. Schon als Kind taucht ein Bruder in Martins Gedankenwelt auf und begleitet ihn durch sein Leben. Martin findet, dass er kein Glück im Leben hat und dass er anderen Menschen nicht gut tut. Da ist es kein Wunder, dass seine Ehe scheiterte, zumal sie auch den Verlust ihres Kindes verkraften mussten. Seine Frau konnte das alles nicht so einfach wegstecken. Sie bittet ihn, seine Sachen zu holen. Dabei geraten ihm zwei Baby-Armbänder des Krankenhauses in die Finger. Er will wissen, was geschehen ist und macht sich daran, die Vergangenheit zu enthüllen.
In einem Strang erfahren wir von einer jungen hochschwangeren Frau, die vergeblich versucht ihren Mann zu erreichen als die Wehen einsetzen. Sie macht sich zu Fuß auf den Weg ins Krankhaus. Man vermutet gleich, dass es Martins Mutter ist. Nach einer schweren Geburt, glaubt sie, dass sie zwei Kinder bekommen hat. Aber das wird bestritten.
Martin ist nicht wirklich glücklos, auch wenn er das anders sieht. Das Leben ist nun mal ein Auf und Ab. Vieles ergibt sich einfach, anderes wird durch unsere Entscheidung beeinflusst. Aber Martin steht sich oft selbst im Weg. Der auf dem Rücken liegende Marienkäfer vom Cover symbolisiert das sehr gut.
Die Geschichte hat mich beim Lesen gefangen genommen, weil ich einfach wissen wollte, wie es mit Martin weitergeht. Allerdings konnte ich mich mit keiner der beteiligten Personen identifizieren oder Gefühle für sie hegen. Dennoch veranlasst einen das Buch, über sein eigenes Leben nachzudenken.
Eine überraschende Geschichte.