Zeitlos spannend

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Walter Tevis ist ein Name, der mir überhaupt nicht vertraut ist, was mich umso mehr wundert, da ich ein "Damengambit" ("The Queen's Gambit") sehr wohl kenne. Dieses Buch dagegen musste ich erstmal googlen, da es offenbar ein Klassiker ist und... eine Verfilmung mit David Bowie in der Hauptrolle? Das wird ja immer wilder. Scheint, als hätte ich da eine große Bildungslücke.

Nach der Leseprobe schätze ich dieses Buch als soliden Vertreter guter alter Science-Fiction der 60er und 70er Jahre ein. Manche der Bücher haben einen unvergleichlichen Optimismus wie James P. Hogans Ganymed-Reihe, wo die Menschen längst alle interkulturellen Differenzen beseitigt haben und systematisch gemeinsam den Weltraum erforschen. Hier ist dagegen der Grundton etwas verbitterter, was mir aktuell literarisch zusagt.

Mir gefallen außerdem verfremdende Beschreibungen von für uns alltäglichen Dingen sehr gut wie z.B. die amerikanische Kultur in der Nacirema-Geschichte von Horace Miner satirisch verfremdet dargestellt wird. Dadurch lernt man immer auch etwas über sich selbst und bekommt eine andere Sicht auf die Welt. Ich denke, dass dieses Buch trotz seines Alters aufgrund der Probleme, die es behandelt (z.B. Dürre) auch heute eine aktuelle Lektüre ist.