Einen Donnerstag später

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archer Avatar

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Manchmal sollte man vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht. Während die knuffige alte Joyce sich ein bisschen mehr Action wünscht - hat sie doch scheinbar Blut geleckt bei dem ersten Fall, den der Donnerstagmordclub gelöst hat - wird zuerst ihr lieber Freund Ibrahim von Kleinkriminellen überfallen und schwer verletzt und dann taucht auch noch einer von Elizabeths alten Ex auf: in mehrfacher Hinsicht. Er ist ein alter Geheimdienstkollege und außerdem ein geschiedener Ehemann. Und er hat Probleme, die 20 Millionen Pfund wert sind. Der Donnerstagmordclub läuft zu Höchstform auf, ganz besonders, als rechts und links wieder Tote den Weg säumen. Gegen diese Truppe sehen sämtliche Kriminellen alt aus.

Mann, ich liebe diese alten Herrschaften! Die sind so wahnsinnig clever, rührend umeinander besorgt, richtig gute Freunde. Und sie haben mittlerweile auch richtig gute Freunde bei Polizei und gewissen Kreisen, von denen die Polizei nicht unbedingt etwas wissen möchte. Auf jeder Seite gibt es Tränen zu lachen und im nächsten Moment wieder erschütternde Ereignisse zu bedauern. Dabei sind die alten Leute natürlich keine Superhelden. Sie haben ihre Wehwehchen, machen das aber mit Cleverness und einer Kaltschnäuzigkeit wett, die einfach nur beeindruckend ist. Gut gefällt mir, dass hier nicht auf Zehenspitzen um den unvermeidlichen Tod oder Demenz oder andere altersbedingte Probleme getippelt wird; diese Themen nehmen die Ladies und Gentlemen genauso bei den Hörnern wie alles andere, das sie anpacken. Das Einzige, was man vielleicht ein bisschen kritisieren könnte, wäre ihre Wunderwaffe Bogdan, aber da auch dieser so sympathisch ist, lasse ich das durchgehen und wünsche mir einfach nur endlich eine Verfilmung bei Netflix. 4,5/5 Punkten.