Sehr unterhaltsamer Krimi

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marialein Avatar

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So ein gutes Buch habe ich selten gelesen. Mir fällt einfach nichts ein, das es nicht hätte – es ist spannend, humorvoll und bei aller Toughheit der Charaktere auch voller Gefühl.

Elizabeth bekommt eine seltsame Nachricht von einem Toten. Einem Toten, der nie existiert hat. Natürlich muss sie herausfinden, was es damit auf sich hat und steht auf einmal ihrem Exmann Douglas gegenüber. Gemeinsam mit Poppy, der inkompetenten neuen Restaurantbedienung, arbeitet er für den MI5. Allerdings hat er sich bei einem Einbruch bei einem Superkriminellen in richtig große Schwierigkeiten gebracht. Diamanten im Wert von 20 Millionen Pfund mitgehen zu lassen und dabei sein Gesicht unbedeckt in die Kamera zu halten, war wohl nicht die beste Idee…

Elizabeth soll Douglas und Poppy schützen, was auch nötig ist, denn schon sehr bald bekommt Douglas Besuch, den er nur sehr knapp überlebt… Nachdem die beiden in eine andere Wohnung versetzt werden und es dennoch zum Blutbad kommt, muss Elizabeth versuchen herauszufinden, was hier gespielt wird. Wer kannte die neue Unterkunft? Wo sind die Diamanten versteckt? Und hat Douglas seinen Tod vielleicht nur vorgetäuscht? Oder gar Poppy? Ein klarer Fall für den Donnerstagsmordclub!

Die Story ist deutlich vielschichtiger als hier angedeutet, aber das ist eben das zentrale Thema. Dass Ibrahim von einem Kleinkriminellen ausgeraubt und zusammengeschlagen wird, wonach alle Beteiligten, inklusive der Polizisten Chris und Donna, nach Rache schreien und die Drogendealerin Conny Johnson Chris neue Liebe Patrice bedroht, sind zumindest zwei weitere wichtige Handlungsstränge. Und tatsächlich werden die auch im großen Finale des Romans sehr geschickt zusammengeführt.

Die vier Charaktere des Donnerstagsmordclubs, Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim schließt man schon innerhalb der ersten Seiten ins Herz. Vorausgesetzt, man hat so wie ich beim zweiten Teil angefangen. Ich könnte nicht sagen, wen von ihnen ich lieber mag, weil sie alle auf ihre ganz eigene Art so liebenswert sind.

Die Erzählung ist einfach von vorn bis hinten stimmig. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den einzelnen Protagonisten stetig hin und her und dieser Wechsel funktioniert immer sehr gut. Wie gut der Autor sein Handwerk beherrscht, merkt man aber auch immer wieder daran, wie nahe er einem selbst die unsympathischsten Kriminellen bringt. Ohne dass man sich unbedingt in jede Figur hineinversetzen könnte, zieht die Erzählung einen stets in ihren Bann.

„Der Mann, der zweimal starb“ kann ich guten Gewissens allen empfehlen, egal ob Krimifan oder nicht. Am besten natürlich erst nach dem ersten Teil des Donnerstagsmordclubs, den ich persönlich glücklicherweise noch vor mir habe!