Aktenzeichen XY

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archer Avatar

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In diesem Buch findet man dreizehn Kriminalfälle, die von äußerst bekannt bis zumindest in meinem Fall noch nie gehört/gelesen abwechseln. Dabei geht es quer durch das 20. und 21. Jahrhundert. Angefangen wird es jedoch mit einem Mann aus dem 19. Jahrhundert, der auch noch den Namen eines Detektivs trägt, den heutzutage jeder kennt: H. H. Holmes baute in den 80iger Jahren des 19. Jahrhunderts ein Hotel mit Fallen, verborgenen Gängen und Todeskellern, in denen er seine Opfer - fast durchweg junge Frauen - beobachten und ermorden konnte.

Doch wenn man glaubt, dass es immer die Fremden, Unbekannten sind, vor denen man sich fürchten muss, der irrt sich. Jarow zeigt sehr gut auf, dass die meisten Verbrechen innerhalb der Familie passieren und auch genau dort, wo man sich am sichersten fühlt: in den eigenen vier Wänden.

Was mir gut gefallen hat, ist, dass er seine Fälle nicht auf reißerische Art präsentiert, sondern in einem ruhigen und sachlichen Ton, der es auch an Respekt nicht fehlen lässt. Manche, wie das Verschwinden der Maggie McCann oder Rebecca Reusch, gingen durch die ganze Welt und wird sich fast jeder noch dran erinnern. Von einigen, wie den myseriösen Fällen in Frankreich oder Amerika, hatte ich zuvor noch nie gehört.

Allen gemeinsam ist, dass der Autor sie spannend zu erzählen weiß und am Ende eines jeden Falles ein paar Informationen dazu bietet, sei es allgemeiner Art oder durch ein Interview mit einem Profiler. Von daher war es eine rundum gelungene Präsentation wahrer Kriminalfälle. Mein einziger Kritikpunkt fließt nicht in die Bewertung mit ein und richtet sich an das Korrektorat, das nur mäßig beeindruckend war.