Ambivalent und anstrengend, aber dennoch lesenswert

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Bereits die 41-seitige Leseprobe von Melanie Levensohns 431 Seiten umfassendem und mit einem ansprechenden Cover versehenen Roman "Der Morgen nach dem Regen" (erschienen am 09. 09. 2024 unter der ISBN 978-3-458-64448-4 im Insel Verlag) gefiel mir recht gut und weckte mein Interesse am weiteren Schicksal der beiden Protagonistinnen, Mutter Johanna und Tochter Elsa.

Die Lektüre des mit einer Widmung an ihre Mutter und einem Zitat aus "Das Flüstern der Bienen" beginnenden Buches enttäuschte mich denn auch nicht, sie war allerdings aus verschiedenen Gründen nicht immer leicht lesbar.

Da ist zunächst einmal der Mutter-Tochter- Konflikt, der sich durch mehrere Jahrzehnte hinzieht und in mir manchmal den Wunsch weckte, die zwei zu schütteln und anzubrüllen "Redet doch endlich mal Tacheles!" - oder sie tröstend in den Arm zu nehmen,

Hinzu kommt, dass wir Johanna auf ihren gefährlichen beruflichen Reisen u. a. in afrikanische sowie asiatische Krisengebiete begleiten. Glücklicherweise sind die Kapitel stets mit Erzählerin, Zeit- und Ortsangaben versehen.

Wir hüpfen quer durch Länder und Jahrzehnte und landen in der Gegenwart im beschaulichen St. Goar, wo Johanna von ihrer Tante Toni ein Häuschen geerbt hat. Letztere "geistert" gelegentlich durch das Geschehen.
Mutter (Anfang 60) und Tochter (Anfang 30) stranden dort mit Burn out bzw. anderweitig angeschlagen. Das in gewisser Weise vorhersehbare Ende überraschte mich durch seine Ursache.

Fazit:
Gelegentliche Längen bzw. Wiederholungen, die m. E. durch interessante Denkanstöße nahezu ausgeglichen werden.

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