Angenehme Überraschung

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kabo16 Avatar

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Nach dem Lesen der längeren LP dachte ich: Ein Sommerroman, jede Menge Liebesprobleme, ein geerbtes Haus am Rhein, super Nachbarn - da lösen sich die Probleme am Ende alle in der Sommerluft auf.
Da hatte ich mich doch etwas getäuscht, denn es geht hier um das ewig schlechte Gewissen einer arbeitenden Mutter. Einer enttäuschten, selbst überarbeiteten Tochter, und bei den Nachbarn ist auch nicht alles rosa-rot.
Es ist eine sehr schwierige Mutter-Tochter-Beziehung, die Johanna mit ihrer Tochter Elsa verbindet.
Durch ihre Arbeit bei den vereinten Nationen ist Johanna viel in der Welt unterwegs. Zwar kümmert sich der Vater rührend in New York um seine Tochter, aber er lässt die beiden spüren, dass es ihm nicht gefällt.
Diese ewigen Diskussionen, wenn eine Mutter arbeitsgebunden unterwegs ist, nerven, warum wird es zum Konfliktthema?! Bei einem Mann ist das komischerweise egal, er sorgt schließlich für seine Familie.
Das stört mich sehr an diesem Roman.
Alle anderen Probleme finde ich sehr gut beschrieben. Egal ob es um das Haus der Tante geht, die Liebe, die Missverständnisse unter den Personen, die humanitäre Hilfe oder den Internationalen Gerichtshof.
Es lässt sich flott weglesen und ist am Ende doch ein Sommerroman.