Beziehungsroman über schwieriges Mutter-Tochter-Verhältnis

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Johanna war lange als UNO-Mitarbeiterin in verschiedenen Kriegsgebieten im Einsatz. Als sie das Haus ihrer Tante in Sant Goar am Rhein erbt, beschließt sie, es zu renovieren und dort einzuziehen. Dann erleidet ihre erwachsene Tochter Elsa, eine erfolgreiche Anwältin, einen Zusammenbruch und kommt ebenfalls in das Haus, um sich dort zu erholen.

Das anfangs sehr angespannte Verhältnis zwischen Johanna und Elsa bessert sich erst, als die beiden Frauen beginnen, ganz offen und ehrlich miteinander zusprechen. Viele Geheimnisse treten zu Tage und am Ende steht ein Neuanfang.

Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht der Mutter und der Tochter geschrieben, so dass der Leser bzw. die Leserin Mitgefühl und Verständnis für beide Parteien empfindet.

Auch wenn der Roman bei den Rückblenden teilweise in Krisenregionen spielt und ganz nebenbei die politischen Hintergründe erläutert werden, so stehen doch die "inneren Kriege", also das Welchselspiel der Emotionen im Vordergrund. Früher hätte man den Roman als "Frauenliteratur" kategorisiert, die leicht zu lesen ist und bei der natürlich auch die große romantische Liebe nicht fehlen darf. Manchmal trägt die Autorin dabei etwas zu dick auf und man fühlt sich plötzlich wie in einer Rosamunde-Pilcher-Verfilmung. Trotzdem regt die Geschichte dazu an, über Missverständnisse in Beziehungen, über verpasste Gelegenheiten, weitreichende Entscheidungen und das Verhältnis zwischen Beruf und Familie nachzudenken.