Sprung aus und in die Vergangenheit...

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redcat Avatar

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Beim Anfang der Leseprobe begegnen wir erstmal den beiden Hauptpersonen, Ex-Kriminalhauptkommissar der Vermisstenstelle Tabor Süden, der seine Vergangenheit hinter sich lassen möchte und – ohne jemanden Bescheid zu sagen – die Stadt, in der er viele Jahre gelebt und gearbeitet hat, verlassen möchte. Weiter wird der 64-jährige Cornelius Hallig vorgestellt, der nach vielen Jahren wieder zum Wohnort und Haus, wo er seine Kindheit verbracht hat, zurückkehrt.
Gemeinsam ist beiden, dass Abschnitte ihrer Vergangenheit in schlechter Erinnerung liegen. Während der eine fliehen möchte, möchte der andere ihr die Stirn bieten; Vergessen und Erinnern scheint hier eine Strategie der Bewältigung zu sein.

Mir gefällt, wie Ani die beiden Protagonisten in Gedanken versunken auf ihre Vergangenheit zurückblicken und die gegenwärtige Welt um sich herum vergessen. Man schaukelt mit den Hauptpersonen Süden und Hallig zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und kann sich somit ein gutes Bild von ihnen machen. Somit wird die Neugier geweckt, auf das, was nun beide in der Zukunft erwartet. Vielleicht ist das Aufeinandertreffen für beide eine versöhnlich werdende Begegnung mit ihrer Vergangenheit?

Der etwas geheimnisvoll wirkende Schreibstil baut schon in der Leseprobe wunderbar eine Spannung auf.
Mit dem Titel kann ich leider nicht viel anfangen.
Das grau-düstere Cover mit dem verspinnnetzten Fenster zu einem Kellerloch oder einem leerstehenden Lagerraum ist sehr ansprechend und lässt einen düsteren, abgrundtiefen Kriminalfall erwarten.