Abschied von Tabor Süden

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Tabor Süden, ehemaliger Krimnalkommissar und später Ermittler in einer Privatdetektei, ist am Ende seiner Laufbahn angekommen. Er will alles hinter sich lassen und ohne Abschied gehen, wohin weiß er wohl selbst noch nicht. Da erwischt ihn seine Chefin aus der Detektei gerade noch rechtzeitig am Bahnhof, um ihm eine neue Aufgabe zu übergeben. Ein Schriftsteller ist aus einem Hotel verschwunden und Tabor Süden soll ihn ausfindig machen.

Mit großem Gespür für Menschen begibt sich Tabor Süden im Hotel, in dem der Schriftsteller jahrelang lebte, auf die Suche. Tabor kann zuhören und in den Unterredungen mit dem Hotelpersonal sehr genau Wahrheit und Unwahrheit unterscheiden, was ihn dem Schriftsteller näherbringt.

Friedrich Ani beschreibt zwei Männer gegen Ende ihres Lebens, die sich sehr ähnlich sind. In ihrem Bestreben, das bisherige Leben so nicht weiterführen zu wollen oder zu können, finden sie einen Weg zueinander.

Ich habe viele Bücher von Friedrich Ani gelesen, auch die um den Ermittler Tabor Süden, und bin immer wieder begeistert. Er ist ein Meister der Sprache und der Charakterisierung seiner Protagonisten, in diesem Fall insbesondere des Schriftstellers Cornelius Hallig, dessen Leben er dem Leser von Kindheit an näherbringt, was es ermöglicht, sich in ihn hineinzuversetzen und sein Handeln zu verstehen. Einmal mehr hat mich ein Buch von Friedrich Ani voll und ganz überzeugt, so daß ich eine verdiente Leseempfehlung abgebe.