Düster mit Lichtblicken

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edda Avatar

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Friedrich Ani, Meister der Erzählkunst, erfreut auch in diesem Kriminalroman mit Wortleckerbissen:"..und sein provozierendes Schweigen, mit dem er notfalls an ausgetrockneten Vernehmungen zündelte, um sie neu zu entfachen.." Diese geben den rechten Lichtblick in dem sonst mühsam voranschreitendem Erzählstrang. Protagonisten sind zwei betagte Männer, der eine, ehemaliger Kriminalkommissar und Privatdetektiv Tabor Süden will verschwinden. Der andere, ehemaliger Schriftsteller, Cornelius Hallig, ist verschwunden.
Herr Süden macht sich, als letzten Auftrag, auf die Suche nach Herrn Hallig. Der alte Schriftsteller ist schwer an Diabetes erkrankt und schleppt sich an Orte seiner Erinnerungen während der Privatdetektiv ihn versucht über dessen gefundene Biografie zu begreifen und somit zu finden. Letztendlich treffen beide aufeinander und kommen ins Gespräch.
Hier werden wir mit dem Alter und der Unausweichlichkeit des Zerfalls, des Rückblicks konfrontiert. 143 Seiten waren genug für diese Betrachtung, die letztendlich für den Einen gnädig endete. Ein gelungener Abschied von Tabor Südens letztem Fall. Allerdings konnte mich dieser Roman von Friedrich Ani nicht durchgängig mitreißen. Es lag an dem düsteren Grundton mit dem schweren Voranschreiten - ein etwas mühseliges Durchhalten.