eindringlich und nachdenklich machend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ingrid78 Avatar

Von

Von Friedrich Ani hab ich bisher nur "Die Ermordung des Glücks" gelesen, aber das Buch hatte Eindruck hinterlassen. Ein wenig war ich zuerst enttäuscht, da das Büchlein recht dünn ist. Aber die Geschichte, die Ani erzählt, entschädigt dafür mehr als genug. Tabor Süden kann und will nicht so weiterleben wie bisher, er will München verlassen und steht schon am Bahnhof. Doch seine Chefin erwischt ihn noch rechtzeitig für einen Auftrag, den Tabor auch übernimmt. Sein letzter Auftrag? Er soll nach einem verschwundenen Autor suchen und beginnt die Suche in dem Hotel, wo Autor Cornelius Hallig seit langem lebte. Wie wir im Verlauf erfahren, verbindet die beiden Männer einiges. Beide sind am Ende ihrer Laufbahn und auf der Suche nach einem Neuanfang, einer Veränderung.

Ani erzeugt Atmosphäre und erzählt mit leisen, eindringlichen Tönen. Ein Krimi der sich vom Mainstream absetzt und nachdenklich macht. Ein gehobener Schreibstil und gekonnt gezeichnete Charaktere, in die ich mich hinein versetzen konnte, machen den Krimi zu einer interessanten Lektüre. Seine Figuren sind Persönlichkeiten mit vielen Facetten, keine lieblos hingeworfenen Personen, wie leider viel zu oft. Der Krimi hat mich persönlich überzeugt, ich denke dass ich auch noch einige ältere Fälle von Tabor Süden lesen werde.