Lesefluss stockt

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adhara Avatar

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Schade, vom atmosphärischen Einstieg her hätte ich mir "Der nützliche Freund" runder, lesefreundlicher vorgestellt. Doch hier wurde mir eine Kost vorgesetzt, die zwar nicht unverdaulich ist, deren Genuss sich aber sehr in Grenzen hält. Die Sprache holpert schon von den ersten Beschreibungen an, die Dialoge sind langweilig und würde so wohl kaum je gesprochen. Ein Untersuchungsrichter, der seinen Wirt fragen muss, wieviele Tassen Café er schon genossen hat ... mh, naja...
Selbst die Szene von Margaux mit dem Autorn, die bei einer virtuosen Sprachführung sehr viel Pfiff hätte bekommen können, dümpelt irgendwie langweilig vor sich hin. Dass dann auch noch versucht wird, einen Informationswust in die ersten Kapitel zu würgen und dem Leser nicht Zeit gelassen wird, sich langsam in die Materie hinein zu geben, macht das Werk nicht attraktiver.
Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Ulrich Wickert sich selber nicht sicher ist, ob er hinter diesem Roman stehen will und sich sprachlich deshalb sehr bedeckt hält. Kein glücklicher Start!