Aus der Feder eines Journalisten

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zabou1964 Avatar

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Ulrich Wickert ist Journalist. Das merkt man seinem Buch auch an. Er hat, was am Ende des Buches auch noch extra erwähnt wird, sehr gut recherchiert in der Leuna-Affäre. Mir sind durch die Lektüre einige Zusammenhänge klar geworden. Das ist ein interessantes Kapitel der deutsch-französischen Geschichte.

Vom Autor ist auch bekannt, dass er Frankreich liebt und sich dort sicher auch gut auskennt.
Trotzdem wurden mir die Beschreibungen der Pariser Straßen und die eingestreuten Anekdoten manchmal etwas zu viel. Eine Aneinanderreihung von Straßennamen, durch die die Protagonisten fahren, ist in meinen Augen auch keine Beschreibung einer Stadt.

Die Hauptfiguren und vor allem deren Charakter wurden dagegen etwas dürftig vorgestellt.. Einzig über Ricou erfährt der Leser etwas. Aber ich hatte das Gefühl, dass der Autor die Lektüre der ersten beiden Romane dieser Reihe voraussetzt. Da dies bei mir leider nicht der Fall ist, blieb mir der Charatker Ricous weitestgehend fremd.

Spannung, die ich wichtig finde in einem Kriminalroman, kam für mich leider nur sehr selten auf. Nur am Ende des Romans spitzt sich die Lage zu und ich habe mitgefiebert, ob Ricou den Fall noch zu einem befriedigenden Abschluss bringen kann.

Fazit: Ulrich Wichert hätte über die Leuna-Affäre besser ein gut recherchiertes Sachbuch geschrieben. Als Krimi ist der Roman leider untauglich.