Eine nicht ganz so beglückende Lektüre

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
ritja Avatar

Von

Diese Geschichte hat mich eine Leseachterbahn fahren lassen. Vom Jubel bis zum Buch zur Seite legen, war alles dabei. Zwei Anläufe habe ich benötigt, um in die Geschichte hinein zukommen. Der Start ist so verwirrend und zäh, dass ich hier schon das erste Mal das Buch beiseite legen musste. Beim zweiten Anlauf habe ich die ersten Seiten übersprungen und direkt mit Teil 1 begonnen. Ab Seite 23 konnte ich mich auf die Geschichte einlassen. Ich merkte jedoch schnell, dass es sich hier um eine Geschichte handelt, die Ruhe und Zeit braucht. Man kann sie nur schwer in vielen kleinen Häppchen lesen, da man sonst den Faden verliert. Die Autorin hat viele (fast schon zu viele) Charaktere eingebaut. Vorausschauend werden deshalb wohl am Anfang der Geschichte die ganzen Charaktere und ihre Beziehungen erläutert, man wird es auch benötigen.

Es war für mich keine beglückende oder zärtliche Lektüre und somit auch kein zärtliches Buch. Für mich war und ist es eine Familiengeschichte, die das Leben von den drei Geschwistern, deren unterschiedliche Lebensläufe und ihre Probleme mit dem Leben, den Lieben und untereinander erzählt. Die Einschübe der Mutter Charlotte (aus einer anderen Welt) empfand ich immer als Bruchstelle in der Geschichte. Man wurde wieder aus dem Lesefluss herauskatapultiert. Das Auf und Ab in der Geschichte und die häufigen Wechsel der Charaktere waren teilweise recht anstrengend, obwohl interessant und sehr gut geschrieben. Der Schreibstil der Autorin war sehr gut und hat mich auch hin und wieder so sehr eingefangen, dass ich abtauchen konnte. Bis zur nächsten Bruchstelle.

Insgesamt war die Geschichte aus meiner Sicht zu überladen und mit den Einschüben aus der anderen Welt hat sie mich nicht überzeugen können. Jedoch muss man den wunderbaren Schreibstil der Autorin hervorheben, denn nur wegen diesem würde ich noch einmal ein Buch von ihr in die Hand nehmen.