Hatte mir mir erhofft

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leseborusse Avatar

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Drei Geschwister und deren tote Eltern, dazu eine in Ungnade gefallene Tante, eine Hellseherin mit problematischem Verhältnis zu ihrer Tochter und eine Menge anderer mehr oder weniger skurriler und eigenwilliger Charaktere. Sie alle werden in "Der Panzer des Hummers" zu einem Geschichten-Konglomerat zusammengefügt.

Als solches kann man dieses Buch wohl auch verstehen:
Es ist der kurze Ausflug in das Leben ganz unterschiedlicher und zum Teil unkonventioneller Menschen, die zum Teil miteinander verwandt sind, aber dann irgendwie doch weniger miteinander zu tun haben, als Menschen, die lediglich der Zufall zusammengeführt hat.
All ihre Geschichten werden in mehr oder weniger kurzen Kapiteln mit ihnen als Hauptfiguren erzählt, und mit der Zeit kann man als Leser die einzelnen Stränge zu einem etwas dichteren, wenn auch niemals vollständigen, Gesamtbild zusammenfügen.

Auf ein wenig mehr als 300 Seiten erzählt Caroline Albertine Minor so eine Art moderne Familiengeschichte. Eine Geschichte darüber, daß Familie heutzutage vielleicht ein wenig anders aussieht, als noch vor einigen wenigen Jahren und für jeden von uns anders definiert ist.
Im Grunde ist es aber einfach eine Geschichte über Menschen. So unterschiedlich sie auch sein mögen.
Dabei benutzt sie eine Sprache, die immer wieder von Bildern durchdrungen ist, aber selten abgehoben oder unverständlich wirkt.

Als sehr kurzer Abriß, als wirklich kleiner Ausflug in die Welt anderer Menschen ist das Buch gut gelungen. Mir fehlt jedoch ein rundes Ende.

So bleibt man als Leser ein wenig "unvollständig", vielleicht sogar unzufrieden zurück. Also im Grunde so wie es auch die (Familien)konstellationen im Buch den Anschein machten.