Wenn der Panzer zu eng ist...

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schokoflocke Avatar

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" Manchmal besteht das größte Mysterium einfach nur darin, dass die Dinge so sind, wie sie sind. "

Das Besondere an diesem Familienroman ist, dass es um eine Familie geht, die aus einzelnen Mitgliedern besteht, aber nicht als Einheit existiert. ( Kann man in so einem Fall überhaupt von einer Familie sprechen ? ) Nach dem Tod der Mutter haben sich die Geschwister Ea, Sidsel und Niels auseinander gelebt. Der Grund dafür ist nicht ganz klar, aber es scheint als ob die Mutter die Verbindung zwischen den drei war und ohne sie sind sie losgelöst, ungebunden und gehen eigene Wege. Neben den Geschistern Gabel geht es in dem Buch um andere Personen mit ihren Lebensgeschichten, Entscheidungen, Träumen und Schwierigkeiten. Es gibt eine Fülle an Themen und Charakteren, die große Schwierigkeit lag daran die Geschichte als Ganzes zu sehen, was mir leider bis zum Schluss nicht gelungen ist, die einzelne Stränge fand ich aber durchaus interessant. Ich finde die Autorin selbst hat das Buch am besten zusammengefasst :
" Der Panzer des Hummers ist ein Gefäß, das ich mit allem gefüllt habe, was mich interessiert: Elternsein, Gleichzeitigkeit, die Vorstellungen über den Tod und das Leben danach. Der Wunsch nach einer Beziehung, die Unmöglichkeit einer Beziehung. "
Tatsächlich war dieses Buch für mich ein buntes und wildes Durcheinander von Meinungen und Einstellungen zum Thema Familie mit Schwerpunkt auf die Eltern - Kinder- Beziehung, da jede Person in der Geschichte das anders angeht. Es gab für mich paar kluge Gedanken ( die Allegorie mit dem Hummer, die auch schön den Titel erklärt, fand ich großartig ), aber nicht alles fand ich überzeugend und manches sogar belanglos. Das Lesen fand ich angenehm und ich mochte die Sprache, allerdings hab ich doch eine Zusammenfügung oder Wendung am Ende erwartet, die leider nicht kamm. Die Geschichte bleibt irgendwie in der Luft hängen und mir war das definitiv viel zu wenig, auch wenn es wirklich ausergewöhnlich und anspruchsvoll ist.