Ein fragiler Palast aus Papier

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
indi801 Avatar

Von

Erst einmal muss ich sagen, daß ich die Gestaltung des Buchcovers als sehr gelungen und wunderschön empfinde; dieses Cover verspricht eine zarte Sommergeschichte, was dieses Buch letztendlich ja auch ist.

Der Schreibstil ist ganz ruhig und mäandert sich durch verschiedene Zeitzonen, er beginnt in der Gegenwart, der Tag an dem Elle sich einer wohl alten Liebe an ihrem Seelenort, ein Sommerhaus an der Küste (Der Papierpalast) hingibt, und erzählt ganz ruhig durch Rückblicke, Ihre Familien- und Kindheitsgeschichte. Vor allem geht es soweit die Leseprobe dies verrät, um die teils verworrenen und nicht immer guten Erfahrungen durch Trennungen und Kindheitserlebnissen Ihreseits bis zu Ihrer Großmutter, es geht wohl vor allem um die Rolle der Frau in mehreren Generationen und was diese Ihren Töchtern weitergeben. Weiterhin scheint Sie in sehr begüterten Verhältnissen groß geworden zu sein, diese Welt zeigt aber emotional immer mehr Risse.

Ich denke im weiteren wird es wohl darum gehen, wie Sie zu Ihrer Familie und das Leben, was Sie sich wünscht oder begehrt, stehend wird bzw. warum Sie diese Entscheidungen als Kind Ihrer Mutter treffen wird. Ich finde solche Bücher, die das Innere "herausarbeiten" durchaus genauso spannend wie ein Krimi, auch wenn in dem Sinne nicht viel "passiert". Es ist ein in die Gedankenweld und Tiefe gehendes Buch, was auch sein Umfeld sehr schön beschreibt. Elle beschreibt wie die Sonne auf der Haut "riecht", wie das Wassser glitzert usw. Auch dieses macht das Buch mit Sicherheit zu einem sehr sehr schönen Sommerbuch. Ich kann es mir gut vorstellen und bin schon jetzt gespannt, wie sie sich entscheiden wird und ihr Leben sich ordnet.