Ein Buch an dem sich die Geister scheiden: schonungslos, atmosphärisch, verstörend, faszinierend!

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annnnnnna Avatar

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Eleanor ‚Elle’ Bishop, Anfang 50 und in einer glücklichen Ehe, steht vor einer Zerreißprobe: Bleibt sie bei ihrem Mann Peter oder folgt sie dem Ruf ihrer Vergangenheit, ihrem Jugendfreund Jonas? In einem Rennen gegen die Zeit muss sie entscheiden, wer sie sein möchte und welches Glück sie wirklich sucht.

„Wenn man einen Mann loslässt, heißt das, dass man alles, was man hat, verliert, oder gewinnt man all das, was man nie hatte?“ Zitat Seite 405.

Im atmosphärischen Papierpalast, dem Sommerhaus der Familie, entfaltet sich ein fesselnder Roman über Entscheidungen, Leidenschaft und die Suche nach der eigenen Identität.

Sieht das Cover auf den ersten Blick mit dem Teich nach einem leichten Sommerroman aus, wird die trügerischen Idylle schnell zu harter Realität. Die Autorin greift Themen wie Vernachlässigung, Missbrauch und Vergewaltigung auf, die stark berühren. Die bedrückende Stimmung und der nüchterne, harte Schreibstil verstärken die Bitterkeit und Nachvollziehbarkeit. Absolute Gänsehaut! Trotz der Tragik fesselt die Geschichte unaufhaltsam – ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann.

Miranda Cowley Heller agiert wie eine Marionettenspielerin, die sich rücksichtslos an den einzelnen Fäden von Elles teilweiser verstörender Kindheit bedient. Fasziniert und sprachlos von Elles stoischer Gelassenheit prasselt jedes Ereignis schonungslos auf den Leser ein. Was für eine großartige Erzählkunst - fesselnd, faszinierend, verstörend!

Ein Wohlfühlroman ist es definitiv nicht, es ist eine Offenbarung an unvorhersehbaren menschlichen Abgründen. Selten wurde ich von einem Buch so überrascht - wow! Ich liebs 🫶