Eine tragische Familiengeschichte voller Liebe und Leid

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annachrau Avatar

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In “Der Papier Palast” von Miranda Cowley Heller ist Elle im Papierpalast, dem Ferienhaus am See in dem sie seit ihrer Jugend die Sommer verbringt, und muss sich zwischen zwei Männern entscheiden. Was zunächst idyllisch klingt ist es in Wirklichkeit nicht und mithilfe der dualen Erzählform kann die Leserin Elle bei der Entscheidungsfindung helfen. In der Gegenwart, gekennzeichnet durch Uhrzeiten an den Kapitelabschnitten, ist Elle mit ihrem liebevollen und verständnisvollen Ehemann im Papierpalast und hat ihn gerade zum ersten Mal mit ihrer Jugendliebe Jason betrogen. Wir erfahren jetzt anhand ihrer Erinnerungen der letzten 50 Jahre, was sie zu dieser Entscheidung und Situation gebracht hat.
Der Roman ist extrem anschaulich geschrieben und man fühlt sich als Leserin in die Situationen hineinversetzt und kann die Umgebung spüren, fühlen und geradezu erleben. Das macht den Roman schwer niederzulegen, hätte angesichts einiger Missbrauchsszenen aber vielleicht eine Triggerwarnung bedurft.
Ob man Elles Entscheidung letztendlich nachvollziehen kann ist der Leserin selbst überlassen, sie auf dem Weg dorthin zu begleiten ist es aber definitiv wert.