Gänsehaut trotz der flirrenden Sommerleichtigkeit

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pistache Avatar

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Ich hatte keine hohen Erwartungen an das Buch. Das Cover erinnerte mich an einen Rosamunde Pilcher Roman, meine Vorstellungskraft reichte über eine seichte Liebesgeschichte nicht hinaus.

Umso positiv überraschter war ich, als ich dank einer Leserunde das Buch lesen durfte. Mir gefällt es ausnehmend gut. Die Struktur fand ich interessant, die Unterteilung in vier Bücher und die kurzen, intensiven eingestreuten Rückblenden erzeugten eine Spannung, zusätzlich setzte die Schriftstellerin gekonnt Cliffhanger ein und fesselte mich dadurch an das Buch. Die Frauenfiguren weisen Ecken und Kanten auf und wirken für mich sehr lebensnah.

Die Geschichte kommt luftig leicht daher und auf einmal ziehen dunkle Wolken auf und man sitzt als Leser/in mitten in einem Sturm. Dies ist ein Buch für die Sommerferien, das Meeresrauschen und die Sonne auf der Haut werden durch die detaillierten Beschreibungen gekonnt transportiert. Trotz der seitenweise Dunkelheit gibt es viele Hoffnungsschimmer, aber bestimmt nicht für jede Frau, da es deftige Themen behandelt, die unter die Haut gehen.

Minuspunkt: Die Männerfiguren sind aus meiner Sicht nicht dreidimensional ausgearbeitet, zu nett, zu schön, zu platt. Und auch gewisse Entscheidungen, die ich partout nicht nachvollziehen kann.