Sommer am See

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chicoculina Avatar

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Miranda Cowley Heller entführt uns in diesem Buch zum einem See und dem Papierpalast, der den Basispunkt einer ganzen Familiengeschichte über drei Generationen prägt.
Die zeitliche Aufteilung des Buches ist grandios gewählt. In der Gegenwart spielend mit der Hauptprotagonistin Eleonor, werden in Sequenzen aus der Vergangenheit, die Verschlingungen und Wege die zu den aktuellen Ereignissen führen erklärt.
Unterteilt ist das Buch in drei Hauptkapitel: Elle, Peter und Jonas und damit auch schon das Hauptthema angedeutet. Eine Frau, aufgewachsen in den USA, beschreibt ihre Familiengeschichte, die eng mit den langen Sommern in Back Woods an einem See verbunden ist. Zuerst nimmt einen das Schicksal der Frauen im Buch gefangen, wie sich Muster von Ehen, gescheiterten Ehen, Gewalt, Missbrauch, aber auch glückliche Momente, Unabhängigkeit, Tradition über Generationen hinweg immer wieder finden.
Besonders episch wird das Buch jedoch in dem es zunehmend den inneren Konflikt von Elle herauskristallisiert und vor welcher tiefgründigen Entscheidung sie steht. Wie Schuld, Liebe, Verstrickungen ihren Lebensweg beeinflusst haben und wie sie sich davon befreit.
Ein tiefgründigerer Roman als zuerst angenommen, der eine Zeitaufnahme der amerikanischen Gesellschaft, aber auch universeller menschlich inneliegende Kämpfe mit sich selbst und der Auseinandersetzung der Gesellschaft, für das Recht auf Glücklich sein und einer natürlichen Freiheit.
Literarisch besonders schön sind die landschaftlichen Bilder, die Verliebtheit der Autorin in die Seenlandschaft und die biologischen Detailaufnahmen.