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„Der Papierpalast“ von Miranda Cowley Heller erzählt die Geschichte von Elle Bishop in allen ihren Höhen und Tiefen.
Die Handlung beginnt an einem heißen Sommermorgen im Hinterland des Cape Cods. Hier steht der Papierpalast, ein Ferienhaus, das Elles Großvater für Ihre Großmutter gebaut hat. Schon auf den ersten Seiten erfährt man, dass Elle und ihr bester Freund Jonas in der vorhergegangenen Nacht das erste Mal miteinander geschlafen haben – Fun Fact: Beide sind mehr oder weniger glücklich verheiratet und die jeweiligen Ehepartner waren nur wenige Meter entfernt.
„Der Papierpalast“ lässt einen nun in zwei Erzählsträngen an Elles Leben teilhaben: Auf der einen Seite wird von der Kindheit von Elle und auch von den Hintergründen ihrer anderen Familienmitglieder, besonders Mutter und Großmutter, berichtet, auf der anderen Seite folgen wir 24 Stunden direkt nach dem Erwachen am Morgen danach.
Miranda Cowley Hellers Sprache ist so blumig und beschreibend, dass man meint, die Sommerhitze von Cape Cod am eigenen Leib zu spüren. Man spürt beim Lesen die Kühle des Wassers, schmeckt das Salz des Meeres auf den Lippen.
Das Buch ist schnell und unterhaltend zu lesen. Es handelt sich bei diesem Buch keinen Falls um leicht zu verdauende Strandlektüre, werden doch viele schwer verdauliche Themen angesprochen. Keiner der Charaktere ist darauf angelegt, vom Leser gemocht zu werden. Aber es sind Charaktere, denen man gerne folgt und die man genau so im realen Leben treffen könnte.
Schlussendlich erhält man hier ein Familiendrama, das mir sicher noch lange im Kopf bleiben wird, auch wenn es meiner Meinung nach ehr durch die Sprache als durch die Handlung besticht.