Meisterlicher Spionageroman

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frieda-anna Avatar

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Wenn man mit den Fakten des spanischen Bürgerkrieges, in dessen Zeit dieser auf auf realen Ereignissen basierende Roman spielt, nicht vertraut ist, sollte man sich ein bisschen in die Gegebenheiten einlesen. Die Figuren sind jedoch frei erfunden, ebenso wie deren Handlungen.

Protagonist ist Lorenzo Falco, ein Schwerenöter und abgebrühter Spion vor dem Herrn, der für seinen Boss mal hier und da ein bisschen schnüffelt und Aufträge erledigt, um die er gebeten wird. Frauen nimmt er sich so, wie sie sich gerade anbieten und findet sich selbst überaus großartig. Bis er während eines Auftrags auf eine trifft, die er diesmal nicht nur als Bettgespielin sieht. Doch kaum kommt man sich richtig näher, ist nicht mehr klar, wem man vertrauen kann und wer gefährlich werden könnte.

Für mich ist Arturo Perez Reverte ein Meister der Erzählkunst und obwohl ich mich anfangs durch die Detailverstrickungen etwas schwertat mit der Handlung und den Figuren warm zu werden, bleibt er das auch für mich mit diesem, seinem neuesten Roman. Eine gelungene Spionagegeschichte mit klarer Sprache, überraschenden Dialogen und sich immer enger zuziehenden Spannungsfesseln. Düster und schillernd zugleich. Immer wieder gerne und ein Muss für abspruchsvollere Liebhaber von Romanen dieser Epoche.