Ein früher Afrika-Roman von Mankell

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barbara62 Avatar

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Zuerst war ich sehr überrascht, dass es noch unübersetzte Frühwerke von Henning Mankell gibt! Eigentlich dachte ich, meine Mankell-Bibliothek wären mit "Die schwedischen Gummistiefel" komplett. Ich bin bekennender Mankell-Fan, liebe seine Wallander-Krimis, seine Afrika-Romane (v.a. "Der Chronist der Winde" und seine späten Romane (v.a. "Die italienischen Schuhe").

An seinen Afrika-Romanen schätze ich besonders, dass Mankell selbst lange Jahre regelmäßig in Mosambik war, dort gearbeitet hat und Land und Leute kennt, von innen und nicht als Tourist. Er ist für mich also ein glaubhafter Zeuge des Lebens in Afrika und der Befindlichkeit der Afrikaner. Außerdem schreibt er nie mit erhobenem Zeigefinger, auch wenn er Missstände aufzeigt.

Die zweite Überraschung war, dass es sich bei der Leseprobe nicht um den Romananfang handelt, sondern um einen Auszug aus der zweiten Hälfte des Buches. Es ist deshalb schwer, die Personen einzuordnen, beinhaltet aber bereits viele der Probleme West-Afrikas. Die beiden Protagonisten Elisabeth und Stefan stehen stellvertretend für zwei Haltungen gegenüber dem afrikanischen Kontinent. Beide Sichtweisen sind nicht unproblematisch, auch wenn Elisabeth natürlich sehr viel sympathischer handelt.

Sehr gerne würde ich diesen frühen Afrika-Titel - das Original erschien 1974 - mit Mankells späteren Büchern zu diesem Themenkomplex vergleichen.