Eine Reise nach Afrika

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Kurz nach dem Abitur treffen sich Stefan und Elisabeth auf dem Flug nach Afrika wieder. Trotz eines kurzen Techtelmechtels hatten sich die beiden schnell aus den Augen verloren. Aus der Zufallsbegegnung im Flugzeug wird eine Art Zweckgemeinschaft. Obwohl die beiden ganz unterschiedliche Interessen haben, verbringen sie viel Zeit zusammen. Stefan, der aus sehr guten Verhältnissen kommt, will hauptsächlich Spaß, Ablenkung und Feierei. Elisabeth, deren Familie weniger gut situiert ist, hat stärkeres Interesse an der Gesellschaft und den Traditionen Afrikas.

"Der Sandmaler" ist Henning Mankells erster Afrikaroman, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Ich habe die rund 160 Seiten sehr genossen und war überrascht, wie viel Mankell auf so wenigen Seiten vermitteln konnte. Tatsächlich habe ich sonst noch keinen der Afrikaromane von Mankell gelesen, daher ist mir ein Vergleich nicht möglich, aber mir hat es sehr gut gefallen, dass schwierige Themen angesprochen werden. Insbesondere das schwierige Verhältnis zwischen Afrikanern und den "Weißen" wird thematisiert. Kolonialismus, Kapitalismus und Elendstourismus - das sind die Schwerpunkte des Romans.
Mir hat besonders gut gefallen, dass ich nicht den Eindruck hatte, dass Mankell mit dem erhobenen Zeigefinger vor mir steht, sondern mich die Unterschiede selbst entdecken lässt.

Die beiden Protagonisten Elisabeth und Stefan sind grundverschieden und stehen auch für verschiedene Facetten der europäischen Gesellschaft. Elisabeth ist durchaus interessiert an Land und Leuten, während Stefan sich auf seinen eigenen Spaß fokussiert.

Mankell vermittelt auf diesen wenigen Seiten die ganz besondere Stimmung des Landes und hat mich mit dem Buch begeistert. Ich werde mich mit Sicherheit auch weiterhin mit Mankells Afrikaromanen beschäftigen.