Etwas ratlos...

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lealein1906 Avatar

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„Der Sandmaler“ lässt mich irgendwie ein bisschen ratlos zurück. Ich weiß nicht, ob ich die Geschichte vielleicht nicht richtig verstanden habe, aber ich weiß einfach nicht genau, was sie mir sagen will.
Es geht um Elisabeth und Stefan, die auf der Schule eine Affäre hatten und jetzt nach ihrem Abschluss zufällig zusammen nach Afrika reisen. Dort setzen sie sich zum Teil mit ihrem eigenen Leben auseinander, zum Teil mit dem Leben vor Ort.
Elisabeth ist mir sehr sympathisch und es ist auch interessant zu sehen, welche Entwicklung sie im Laufe der Geschichte macht. Stefan ist ein ziemlich „ekliger“ Typ, also sehr von sich überzeugt, reich und oft unsympathisch. Mit ihm konnte ich mich gar nicht identifizieren. Die Geschichte wird aus der Sicht von den beiden erzählt, wobei ich die Passagen von Elisabeth viel interessanter fand, weil sie sich wirklich mit Afrika auseinandersetzt. Eine neue Sicht auf die Dinge bringt Sven, der schon ziemlich gut durchschaut hat, wie es auf diesem Kontinent zugeht. Auch die Figur des kleinen Ndou ist erfrischend.
Was mich etwas stört ist, dass immer nur von einem afrikanischen Land gesprochen wird. Ich weiß nicht, ob der Autor das mit Absicht macht, weil er andeuten will, dass die Umstände vor Ort in jedem afrikanischen Land ähnlich sind und überall etwas gemacht werden sollte. Oder ob er einfach etwas „ignorant“ vom ganzen Kontinent spricht. Wenn jemand ein Buch über Europa schreiben würde, würde er ja auch sagen in welchem Land es spielt, oder?
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Mankell viele Sachen anspricht, aber keines so wirklich ganz aufgreift. Das Buch ist ja auch mit 160 Seiten ziemlich kurz. Kaum angefangen, ist es auch schon wieder fertig. Deswegen bleibt bei mir wohl dieses Gefühl der Ratlosigkeit zurück. Trotz allem war es spannend mal etwas anderes von Mankell zu lesen.