Mankells erster Afrikaroman

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luna66 Avatar

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lässt uns das Land sehen durch die Augen zweier Touristen aus Schweden, die unterschiedlicher nicht sein könnten: da ist Elisabeth - scheu, unsicher, vom Leben nicht begünstigt und der scheinbar so selbstbewusste Stefan - Sohn aus reichem Hause.

Während Stefan ohne viel Nachdenken die Annehmlichkeiten des Landes genießt, versucht ELisabeth das fremde Land zu verstehen, sie ist voll Empathie für das Schicksal der Einheimischen. Dabei lernt sie auch ihr eigenes Leben mit anderen Augen zu sehen. Unterstützung bekommt sie von Sven, einem schwedischen Lehrer, der ihr historische Hintergründe näherbringt. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass Sven die Stimme des Autors ist, der dem Leser sowohl die Schönheit Afrikas in allen Facetten vermittelt, aber sich auch nicht scheut, die Arroganz und Selbstgerechtigkeit der Touristen zu zeigen. In einer klaren, nüchternen Sprache zeigt Mankell den langen Atem des Kolonialismus. Dabei dämonisiert er nicht, beschönigt aber auch nichts. Dieses Buch zeugt von einem Respekt und tiefen Verständnis für eine fremde Welt und der Bitte an seine Leser, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen.

Fazit: klare Leseempfehlung, auch für die Leser, die Mankell bisher nur mit Kurt Wallander in Verbindung brachten!