Unausgereifte schwarz-weiß Malerei

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kleinerdrache Avatar

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„Der Sandmaler“ ist Henning Mankells erster Afrikaroman, zuerst 1974 in Schweden unter dem Titel „Sandmålaren“ erschienen. Jetzt wurde er übersetzt und auch in Deutschland veröffentlicht. Es ist die Geschichte von Elisabeth und Stefan, zwei junge Schweden, die vorkurzem zusammen die Schule beendet haben. Sie haben einen zweiwöchigen Afrikaurlaub unabhängig voneinander geplant und treffen sich zufällig am Flughafen. Stefan, aus reichem Elternhaus, will einfach Spaß haben und im Urlaub mal was anderes erleben. Elisabeth kommt aus einfachen Verhältnissen und weiß noch nicht so richtig was sie mit ihrem Leben nach der Schule anfangen soll. Sie versucht sich ganz auf das Land und die Leute in Afrika einzulassen.
Auf den ersten Blick hat mir bei diesem Buch das Cover gefallen. Es ist schlicht gehalten und zeigt Silhouette einer Frau in schwarzem dickem Pinselstich gemalt. Auch die Farben, Schwarz, Beige und Orange passen für mich zu Afrika. Der Schreibstil ist fließend und leicht zu lesen.
Leider konnte mich der Roman jedoch vom Inhalt gar nicht überzeugen. Die beiden Protagonisten sind mir zu schwarz-weiß gezeichnet. Es würde deutlich, dass beide verschiedene Positionen gegenüber Afrika einnehmen wollen. Das ganze hätte aber viel differenzierter dargestellt werden können. Außerdem finde ich es merkwürdig, dass das Land und die Stadt welche sie in Afrika besuchen kennen Namen trägt. Auch hatte ich bei vielen Szenen den Eindruck, der Leser soll belehrt werden. Das ist an sich nichts schlechtes, aber die Art und Weise in diesem Buch hat einen negativen Eindruck bei mir Hinterlassen.
Das Thema des Buchs ist nach wie vor hochaktuell und ich finde es sehr Schade, dass die Umsetzung in diesem Buch nicht gelungen ist. Der ganze Roman wirkt auf mich unausgereift, wie Ansätze einer Geschichte, die nur darauf wartet ausgekleidet und vollendet zu werden. Auch wenn dieses Werk von Mankell mich nicht überzeugen könnte, freue ich mich doch schon darauf seine späteren Werke zu lesen. Hat er doch mit diesen eindrucksvoll gezeigt, wie man mit Worten begeistern kann.