Bedrückend authentisch

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pe_we Avatar

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Mir gefällt das Buchcover, das schon durch die Darstellung der Stiefel im Schnee und die zerbombte Stadtkulisse einen deutlichen Hinweis auf den Inhalt gibt. Und das Changieren der Bilder von schwarz-weiß zu der von alten Fotos bekannten Sepiatönung passt auch sehr gut dazu.
Der Schreibstil ist wirklich gut; flüssig, gut lesbar und sehr eindrücklich.
Durch das Stilmittel des Rückblicks wird direkt zu Beginn schon Spannung aufgebaut. Man möchte gerne wissen, was den beiden Schwestern passiert, dass es schließlich in eine Situation mündet, in der Rosemarie mit Waffe in der Hand vor einem Keller lauert. Und natürlich wie das neue Leben aussieht, das sie sich in Hamburg aufbauen wollen.
Die beiden Schwestern sind sehr unterschiedlich. Silke, die Hitler verehrt hat, und Rosemarie, die rebelliert hat und es noch immer tut, bilden einen guten Kontrast und verdeutlichen dadurch sehr gut die Auseinandersetzungen der damaligen Zeit.
Es klingt nach einer sehr authentischen Geschichte. Der Hunger und die überall lauernde Gewalt sind deutlich spürbar. So deutlich, dass ich schon die Leseprobe sehr bedrückend fand. Es klingt nach einem sehr interessanten Buch, das ich allerdings wegen der bedrückenden Thematik nicht unter Zeitdruck für eine Rezension lesen möchte.