Jo Nesbro, Der Sohn – Manipulation und Korruption
**Cover:**
Das Cover ist ein „Eyecatcher“. Nebel liegt über einem See, ein Mann steht auf einem alten Holzsteg mit dem Gesicht zum Wasser. Sein Blick geht nach links als ob er etwas oder jemandem nachschaut.
Die Farben sind in Schwarztönen gehalten, einzig der Name des Autors sticht mit seiner gelben Schrift hervor.
**Leseprobe:**
Sonny Lofthus, fast 30 Jahre alt, nimmt im Gefängnis Staten die Beichte eines Mitinsassen ab, bevor dieser einen Tag später entlassen werden soll. Sonny wurde mit 18 Jahren wegen Mordes verurteilt. Mit 15 Jahren hatte sein Vater Selbstmord begangen, in seinem Abschiedsbrief gab er zu korrupt gewesen zu sein. Möglicherweise war dies der Auslöser für Sonnys Drogensucht und der Morde.
Sonny nimmt des Öfteren die Beichte von Mithäftlingen ab, um deren Gewissen zu erleichtern. Bei ihm sind sie sicher, dass ihre Geheimnisse nicht weitergegeben werden. Sein letzter Besuch überlässt ihm zum Dank eine zweischüssige, als Feuerzeug getarnte, Waffe.
Nach der Beichte betritt Per Vollan, der Gefängnisgeistliche, die Zelle und übergibt ihm eine Bibel. In ihr sind Dokumente über den Mord an der Exfrau des Reeders Morsand versteckt. Der Mord geschah während eines Freigangs von Sonny. Per Volland instruiert Sonny genau über den Tathergang, er manipuliert ihn, weist ihn nochmals auf die „Geborgenheit“ und „Sicherheit“ hin, die ihm das Gefängnis bietet. Bevor er geht reicht er Sonny noch zwei Tütchen mit Heroin. Wie es aussieht ist dies nicht die erste Tat die Sonny auf sich nimmt.
Im Anschluss sucht Per Vollan den Gefängnisleiter Alfrid Franck auf um über den erfolgreichen Besuch bei Sonny zu berichten und ihm gleichzeitig den Wunsch „auszusteigen“ mitzuteilen. Er kann ihre Machenschaften nicht länger mit seinem Gewissen vereinbaren. Alfrid Franck verspricht sich für ihn einzusetzen, aber ist sich sicher wie andere über den Ausstieg denken werden.
**Fazit:**
Nur 27 Seiten Leseprobe braucht Jo Nesbro um die Neugier des Lesers zu wecken, jedenfalls ist es mir so ergangen. Er schreibt wie immer leichte und verständlich, man kann sich auf Anhieb in die Story hineinversetzen.
Die Leseprobe hinterlässt viele offene Fragen:
War Sonnys Vater ein korrupter Polizist und hat er wirklich Selbstmord begangen?
Schafft es Per Vollan auszusteigen?
Wer sind die Hintermänner bzw. Auftraggeber von Alfrid Franck und Per Vollan?
Gelingt es Sonny seine Drogensucht zu bekämpfen und seine Vergangenheit und die seines Vaters aufzuklären?