Schuldig?

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holzfrieden Avatar

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Jo Nesbös " Der Sohn" beginnt mit der Schilderung eines brutalen Vorfalls. Rover, der am nächsten Tag aus dem Gefängnis entlassen werde soll, möchte mit reinem Gewissen neu anfangen und beichtet dem "Jungen" Sonny seine Vergangenheit. Sonny scheint eine Sonderrolle im Knast zu haben, er ist trotz seines jungen Alters eine Art Beichtvater für die Insassen, weist charismatische Züge auf, nimmt Übersinnliches wahr, handelt sozusagen interreligiös. Er kommentiert nicht, sondern hört einfach zu. Er vergibt Rover mit den Worten: »Alle irdischen und himmlischen Götter erbarmen sich deiner und vergeben dir deine Sünden.« Sonny ist drogenabhängig und Rover nicht gläubig, dennoch ist ihm der Segen Sonnys wichtig. Szenenwechsel - der Gefängnispfarrer konfrontiert Sonny mit einem Mord, der während seines Freigangs geschehen ist, in unmittelbarer Nähe des Ortes, an dem Sonny sich aufgehalten hat. Der Pfarrer will Sonny dazu überreden, die Tat zuzugeben und versorgt ihn mit Details der Tat .Spätestens an dieser Stelle will man unbedingt wissen, wie es mit Sonny weitergeht: Ist er wirklich ein Mörder oder vielleicht ein unschuldiger junger Mann, dem übel mitgespielt wurde und wird? Was bedeutet der Titel des Buches in diesem Zusammenhang? Der neue Nesbö scheint sehr spannend zu werden!